Dampflok Rupperswil & Auenstein

Rupperswil und Auenstein – die Molly-Schwestern

Im Dezember 2004 fanden zwei alte Dampflokomotiven den Weg nach Schinznach, die in dieser Form nie mehr fahren werden. Mangelte es ihnen doch an Zylinder und Triebwerk.
Die beiden Lokomotiven wurden 1944 von der SLM Winterthur zusammen mit der heutigen SchBB-Lok Molly als identische Schwesterloks an die Vereinigte Bauunternehmung VEBA geliefert. Passend zu ihrem ersten Einsatzgebiet beim Bau des Aarekraftwerkes Rupperswil-Auenstein wurden die Loks Auenstein (Nr. 10), Wildegg (Nr. 11) und Rupperswil (Nr. 12) getauft. Die weitere Geschichte der Wildegg wird unter der Dampflok Molly abgehandelt.
Als 1947 der Kraftwerksbau in Rupperswil zu Ende ging, fand sich kaum mehr Verwendung für die beiden Lokomotiven Auenstein und Rupperswil und so kam es nach einigen Jahren zu deren Verkauf an die Firma Frutiger in Thun. Dort dienten sie als stationäre Dampfspender für Dampframmen. Damit die Lokomotiven einfacher zu heben waren, trennte man die nun überflüssigen Zylinder und die Gestänge kurzerhand ab. Nachdem die beiden Lokomotiven auch hier nicht gebraucht wurden, übernahm Schrotthändler Messerli in Kaufdorf 1966 die beiden Maschinen. Bei Messerli dienten sie als Blickfang vor seinem Gelände. 38 Jahre später suchte der Verein SchBB eine Möglichkeit, den maroden Dampfkessel der Dampflok Sequoia zu ersetzen. Mit der Hoffnung auf Erfolg wurde daher 2004 zusammen mit der DLM AG der Versuch gestartet, die beiden Lokomotiven zu kaufen, was in der Folge auch gelang.
Im Frühling 2006 konnte die DLM AG die Auenstein in ihre namensgebende Gemeinde verkaufen. Dort steht sie inzwischen äusserlich aufgearbeitet und mit Imitationen von Gestänge sowie Zylindern versehen, als Denkmal.
Ein Jahr später wurde die Rupperswil zugunsten der Sequoia zerlegt. Der Dampfkessel steht seit 2012 auf der Sequoia wieder im Betrieb. Die restlichen wertvollen Teile der Rupperswil wurden eingelagert.